Petra D. (58) ist seit Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv in der Bücherei. Sie ist eine von derzeit zehn Mitarbeiterinnen im Büchereidienst.
Als schönen Ausgleich zu ihrer beruflichen Tätigkeit empfindet die gelernte Krankenschwester die Arbeit in der Bücherei. Der Kontakt zu Menschen ist ganz anders, die Anliegen, um die es geht, sind andere. Das spürt sie besonders, seit sie aus gesundheitlichen Gründen nach einer Umschulung im Medizincontrolling arbeitet. Vor allem der Kontakt mit Kindern macht ihr Spaß, und Kinder kommen nach ihrer Erfahrung gern in die Bücherei, manche leihen das gleiche Buch immer wieder aus – gelegentlich seufzt dann die Mutter; Gesellschaftsspiele sind beliebt, da gibt es eine große Auswahl.
Petra D. liest gern und viel, fast ausschließlich Bücher aus der Bücherei, und sie macht sich gern kundig über den aktuellen Bestand, damit sie Auskunft geben kann, wenn Lese-Rat gefragt ist. Die Bücher sind nach bestimmten Kategorien (Biographien, Ratgeber, Romane, Krimis …) geordnet, das erleichtert die Auswahl für Lese-Rat-Suchende und Rat-Gebende.
Ab und an kommt die langjährig erfahrene Mitarbeiterin in der Bücherei (seit 1994!) ins Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern. Da entleiht zum Beispiel jemand mehrere Bücher über Demenz und ist froh, dass er über seine Sorgen um die demenzerkrankte Mutter sprechen kann. Ein Leser entleiht Bücher über die Flüchtlingstrecks zum Kriegsende und lässt sich gern ansprechen auf seine Verbindung zu diesem Thema. Immer wieder gibt es Austausch über Erfahrungen und Beurteilungen von Büchern, die man gelesen hat.
Eine andere Art von Austausch findet regelmäßig statt: Im Team der insgesamt zehn Bücherei-Mitarbeiterinnen. Dazu lädt die Leiterin Maria-Regina Garnies ein, informiert über Neues und hört, was die Mitarbeiterinnen an Anliegen und Anregungen mitbringen. Gut aufgehoben fühlt Petra D. sich in diesem Team, und sie schätzt es, dass sie und ihre Kolleginnen gefragt sind bei der Auswahl neuer Bücher, bei der Art der Buch-Präsentation in den Räumen oder im Fenster oder auch bei der jährlichen großen Buchausstellung.
Gibt es Wünsche? Ja, es sollte noch bekannter werden, dass diese katholische Einrichtung offen ist für Menschen aller Konfessionen oder Weltanschauungen und dass das Entleihen kostenlos ist.