Maria-Regina Garnies leitet die KÖB (Katholische Öffentliche Bücherei) St. Severin seit 10 Jahren. Die gelernte Bibliothekarin engagiert sich dort bereits seit 40 Jahren gemeinsam mit neun Mitarbeiterinnen ehrenamtlich. Die Fachfrau für Bücher und Lesen stand der Redaktion Rede und Antwort.
Wie viele Bücher gibt es eigentlich in der Bücherei?
Rund 4000 Medien(-Einheiten) stehen in unserer Bücherei, der überwiegende Teil, derzeit ungefähr 85 Prozent, in Form von Büchern. Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, unterhaltsame, bildungsfördernde, sachbezogene, wahre und erdachte Geschichten, Schmöker für den Sommerurlaub oder für kalte Winterabende, Bücher zum Selberlesen und zum Vorlesen, spannende, humorvolle, traurige …
Nun gibt es ja Menschen, die nicht (mehr) selbst lesen können ...
Wer nicht selbst lesen kann oder möchte, findet auch eine große Zahl an Hörbüchern, i.d.R. durch den Autor oder einen Schauspieler vorgelesene Romane für Erwachsene, aber auch für Jugendliche und Kinder, manchmal durch Geräusche und Musik zu Hörspielen erweitert, in jedem Fall unterhaltsam und hörenswert.
Wie oft gibt es neue Bücher, und wie werden die ausgesucht?
Jedes Jahr kaufen wir etwa 350 Medien neu. Bei der Auswahl werden wir in erster Linie durch den Borromäusverein, den Dachverband der kath. Büchereiarbeit, unterstützt, der uns das ganze Jahr über mit dem Besprechungsdienst Medienprofile versorgt, viermal im Jahr in gedruckter Form, dazwischen webbasiert mit monatlichen Listen. Dank dieser Besprechungen fällt es erheblich leichter, aus dem riesigen und unüberschaubaren Buchmarkt eine Auswahl zu treffen, die den Bestand unserer Bücherei ergänzt und die Bedürfnisse und Wünsche unserer Leser/innen berücksichtigt.
Außerdem dienen sie neben den eigenen Leseerfahrungen als Grundlage für die Leseempfehlungen, die wir den Leser/innen bieten, wenn sie es wünschen.
Und wer trifft die Entscheidungen? Werden auch Wünsche der Leserinnen und Leser berücksichtigt?
Alle Mitarbeiterinnen des Büchereiteams beteiligen sich an der Titelauswahl. So sind vielfältige Interessen im Blick und finden Beachtung. Im Ausleihdienst finden viele Gespräche über Bücher statt – über vorhandene, gelesene, lesenswerte und auch über fehlende. Diese Gespräche sind eine der Grundlagen für den Bestandsaufbau unserer Bücherei.
Wie wird das alles finanziert?
Die Kirchengemeinde als Trägerin der Bücherei stellt einen Etat zur Verfügung, der – ergänzt durch einen Zuschuss des Bistums, Einnahmen der Bücherei selbst sowie Geldspenden – sicherstellt, dass der Bestand regelmäßig aktualisiert werden kann. Veraltete, abgenutzte und lange nicht entliehene Medien werden aussortiert. So wird sichergestellt, dass die Größe des Bestandes konstant bleibt.