Versteht man Verkündigung sehr weit, dann ist alles, was wir als Christinnen und Christen tun, Verkündigung.
Bei vielen Begegnungen, Aktivitäten, Projekten und Veranstaltungen in unserer Kirchengemeinde geschieht Verkündigung. Unsere "Kundschafter" haben festgestellt, dass der Grad kirchlicher Sozialisation und damit das Glaubenswissen abnimmt. Im letzten Jahr sind die Projekte "Kölner Forum für Junge Erwachsene" und "Im Gespräch über Gott und die Welt – Glaubensgesprächkreis für Menschen ab 60" gestartet, die diese Anliegen aufgreifen. Es gibt aber auch oft den Wunsch, den Glauben zu teilen, ohne sich einer festen Gruppe anzuschließen. Hilfreich können da jährlich wiederkehrende Projekte wie das Familienwochenende, der Bibeltag, der "Lebendige Adventskalender" oder die Auszeit sein. Wichtig sind uns gut gestaltete Gottesdienste bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Dort können viele Menschen angesprochen werden, die der Kirche weniger nahe stehen. Auch wenn in unserer Gemeinde viele Angebote vorhanden sind, um die Frohe Botschaft mit anderen zu teilen oder sie (wieder neu) zu entdecken, ist es unsere Aufgabe, sie in unserem Veedel lebendig zu halten.
Das geschieht auf vielfältige Weise – drei Beispiele zeigen es:
"Wenn man den Menschen Liebe predigt, lernen sie zu predigen, aber nicht die Liebe." Dieser Satz von Alice Miller war Leitwort eines ungewöhnliches Vorbereitungsweges auf die Firmung (im November 2012) für 22 junge Menschen aus unserer Gemeinde. Sechs Erwachsene haben sie gemeinsam mit Pfarrvikar Johannes Krautkrämer auf dem Weg begleitet.
Sie waren sehr nah bei den Menschen, sind ins Gespräch gekommen mit dem Pfarrer der polnischen Gemeinde, dem Diakoniehaus am Salierring, dem Katharinenhaus, dem Krankenhausseelsorger, und, und, und... Mit Mönchen und Nonnen haben sie gearbeitet und gebetet, sich bei den Emmaus-Brüdern engagiert und im Altenheim...
Firmlinge im Kloster
Zehn Firmlinge sollten in den Herbstferien 2012 eine Woche in der Abtei Mariendonk bei den Benediktinerinnen verbringen, mit ihnen beten und arbeiten. Schwester Rebekka erzählt von ihren Erfahrungen.
"Leider nur vier", informierte uns nach den Sommerferien Pfr. Krautkrämer, aber die würden sich auf den Aufenthalt freuen. Ich dachte: "Ist das sinnvoll – weniger als die Hälfte der ursprünglich angekündigten Teilnehmerzahl?" Und: "Eine Woche kann lang sein... Was ist, wenn es den Jugendlichen langweilig bei uns wird?" Doch dann zählte für mich: "Die vier Jugendlichen freuen sich."