Wunderbare Auszeit

06.05.23, 15:16
Christian Creutz, Köln-Müngersdorf

Wunderbare Auszeit

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Taizé-Gottesdienst in St. Maternus am 23.04.2023

Auf andere Weise Gott näherkommen - diese Erfahrung machten die Menschen, die den Taizé-Gottesdienst am Abend des 23.04.2023 in St. Maternus mitfeierten. Die Musik trug dabei wesentlich zu einer äußerst stimmungsvollen Atmosphäre bei, die die ganze Kirche erfüllte: So gab es einen wunderbaren Chor, der sowohl beim gemeinsamen Singen der Taizélieder unterstützte als auch zwischendurch allein auftrat. Eine eindrucksvolle Instrumentalbegleitung vervollständigte den musikalischen Genuss, den die Besucher*innen wirklich als Geschenk empfanden: Der langanhaltende Applaus am Ende des Gottesdienstes sprach hier für sich.

Zur Ruhe kommen, ankommen, alle Gedanken zulassen, nachdenken über das, was einem wichtig ist. Dafür steht Taizé, und dafür wurde auch in diesem Taizé-Gottesdienst in St. Maternus der nötige Raum geschaffen. Zwischen den Liedern gab es eine gemeinsame Einheit der Stille, in der – nach außen hin – einfach nur geschwiegen wurde. Die kurzen Gebete in verschiedenen Sprachen wollten Impulse sein und einen nicht "zuschütten". Das Anzünden und Weiterreichen der Kerzen erinnerten an die Osternacht und prägten das gemeinsame Miteinander dieser Feier wirkungsvoll. Überhaupt: All die beschriebenen Merkmale eines Taizé-Gottesdienstes und die Eucharistie als fester Bestandteil der Abendmesse in St. Maternus wurden in dieser Feier als spirituelle Einheit wahrgenommen, als Teile, die miteinander kommunizieren und nicht konkurrieren. Angemerkt sei, dass durch die Liedauswahl einem erst einmal bewusst wird, wie viele Taizé-Lieder bereits in das Gotteslob aufgenommen wurden. 

Ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten für dieses spirituelle Geschenk!

Meine Familie und ich hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt. 

Christian Creutz, Köln-Müngersdorf

 

Taizé – das ist ein kleiner Ort in Burgund (Frankreich), in dem sich Jugendliche aus aller Welt treffen, um gemeinsam zu beten und zu singen, einen Sinn für ihr Leben zu entdecken und ihre Erfahrungen mit dem Leben, mit Gott und der Welt, auszutauschen. Im Jahr 1940 wurde diese ökumenische Gemeinschaft, die "Communauté de Taizé", von Roger Schutz gegründet. 

Beim gemeinsamen Beten sitzt jeder auf dem Fußboden. Es gibt keine Bänke oder Stühle, alles konzentriert sich auf das Wesentliche, auf das Andere. Die Lieder sind kurze, eingängige, wunderbare Melodien, die oft wiederholt werden und so ihre meditative Wirkung entfalten. Die Stille wird in Taizé so gelebt, dass einmal zwischen den Liedern minutenlang geschwiegen wird – das funktioniert auch mit 3000 Jugendlichen… Vieles ist einfach anders im Vergleich zu unseren herkömmlichen Gottesdiensten.