Heißt einfach machen leichtsinnig zu sein? Nein, dieser Meinung sind wir nicht, aber es erfordert eine gewisse Risikobereitschaft, sich auf etwas Neues oder Unbekanntes einzulassen.
Wenn wir uns entschließen, unserer Intuition zu vertrauen und einfach machen, statt lange die Pros und Kontras abzuwägen, lernen wir uns von einer anderen Seite kennen und können neue Lebenserfahrungen sammeln.
Das Gegenteil von einfach machen ist, auf das Altbewährte zu setzen, immer das Gleiche denken und tun. Das Vertraute bietet Sicherheit, kann aber auch zu Erstarrung und Langeweile führen. Vertrauen wir unserer Intuition, sind wir stark verbunden mit uns selbst, und die Erfahrungen, die wir auf diese Art und Weise sammeln, stärken unser Selbstbewusstsein.
Einfach mal lassen und nicht machen ist nicht das Gegenteil von einfach machen und kann genauso viel Spontanität und Intuition verlangen.
Wir beide sind Menschen, die sich immer wieder auf Neues einlassen und einfach machen. Dass durchzieht unsere Paar-Geschichte, von unserer Verlobung in Weimar, der selbst gestalteten studentischen Hochzeit in Guidos Wohngemeinschaft, unsere unorthodoxe Berufsgestaltung.
Wenn ich (Marietta) einfach mache, erlebe ich Geborgenheit im Glauben, Getragen sein von Gott, denn er ist immer da, egal, was mich gerade beschäftigt oder umgibt. Einfach machen intensiviert mein Gottvertrauen und mein Glaubensleben.
Guido: Die Bibel ist voll von Einfach-machen-Geschichten, von spontanen Aufbrüchen von durchwanderten Meeren und verrückten Erlebnissen, spontanen und unorthodoxe Handlungen, die Bibel ist nicht konservativ.
Für eine/n allein ist es einfacher, einfach zu machen, als in einer Gemeinschaft einen Konsens zu finden. Auch wenn durch meine Entscheidungen andere mit betroffen sind, ist es schwieriger, einfach zu machen. Einfach machen, bedeutet auch Verantwortungsübernahme. Und einfach machen ist auch die Grundlage von Innovation und Experiment - ohne zu machen würde ich keine Ergebnisse bekommen.