Vor der Verschrottung gerettet

Zwei Fenstergitter hat Martin von Bongardt beim Abriss des preußischen Forts am Bonner Wall "gerettet".

Als bei der Ausschachtung für die Neubauten am Bonner Wall nahe der Vorgebirgstraße im Sommer 2021 große Teile des preußischen Fort III zu Tage traten, ließ ich mir von den Arbeitern zwei schmiedeeiserne Fenstergitter geben, die sonst mit den anderen ausgegrabenen Gittern verschrottet worden wären. So wollte ich etwas von diesem weithin vergessenen Fort für die Nachwelt retten.

Das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Fort III verlor mit der Aufgabe des inneren Kölner Festungsgürtels bereits nach gut zwei Jahrzehnten seine Funktion als Verteidigungsbauwerk und wurde in den 1880er Jahren in ein Festungsgefängnis umgewandelt und u.a. mit massiven Fenstergittern versehen. Als Gefängnis diente es bis in die Zeit des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit nutzte man es noch bis Anfang der 1960er Jahre als Notunterkunft für Ausgebombte. Danach wurde es abgebrochen. 

Im Kölner Stadt-Anzeiger erschien 2024 auf Initiative des Historikers Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen ein Artikel zu diesem Fort. Er selbst wohnt in einem neu entstandenen großen Wohnblock nahe der Stelle wo schon 2015 ein sehr großer Teil des Fort III ausgegraben worden war. In der Tiefgarage des Wohnblocks befindet sich ein Mauerstück aus dem damaligen Fort. Uellenberg van Dawen plante, dort eine Informationstafel anzubringen.

Bald wird die bebilderte Info-Tafel, zu der ich auch noch einige Fotos beisteuern konnte, zusammen mit den geborgenen Gittern angebracht werden.     

Zwei Eisengitter von schmalen Rundbogenfenstern des Fort III (c) Martin von Bongardt

Zwei Eisengitter von schmalen Rundbogenfenstern des Fort III

Im September 2015 war die westliche Hälfte des halbrunden Kernwerk-Fundaments für kurze Zeit  sichtbar. Das größere Mauerstück rechts versetzte man um einige Meter in die jetzige Tiefgarage. (c) Martin von Bongardt

Im September 2015 war die westliche Hälfte des halbrunden Kernwerk-Fundaments für kurze Zeit  sichtbar. Das größere Mauerstück rechts versetzte man um einige Meter in die jetzige Tiefgarage.